Buddhistische Architektur im Westlichen Himalaya: Architekturforschung in Dolpo/Nepal II

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Seit über zwei Jahrzehnten konnte im Rahmen unterschiedlicher Forschungsprojekte eine umfangreiche Sammlung von Forschungsmaterial zu buddhistischer Architektur des Westlichen Himalayas an der Technischen Universität Graz aufgebaut werden. Im Fokus stehen dabei unterschiedliche BauwerkeTempel, Tempelanlagen und Votivbautendie mit der zweiten Verbreitungswelle des Buddhismus in Tibet ab dem 10. Jahrhundert in Verbindung stehen. Das aktuelle Projekt ermöglicht es, die erhaltenen buddhistischen Bauwerke von Dolpoeiner Region im Westen von Nepal, die direkt an Tibet grenztin die Forschung mit einzubeziehen.
Ausgangspunkt und wichtigste Quelle für die Architekturforschung sind die erhaltenen Gebäude selbst. Daher ist die Feldforschung – also die Vermessung und Dokumentation des Baubestandes vor Ort – die Grundvoraussetzung für alle folgenden Arbeitsschritte. Der erste der beiden Forschungsaufenthalte in Dolpo, im September und Oktober 2022, konnte trotz herausfordernder Wetterbedingungen erfolgreich durchgeführt werden. Unsere Kooperation mit dem Institut für Ingenieurgeodäsie und Messsysteme der TU Graz ermöglichte erstmals das Aufmaß der Bauwerke mit moderner 3D-Laserscanning-Technologie und Bildmessungen aus der Luft mit Drohnen. Damit konnten in kurzer Zeit eine große Menge genauer Daten erhoben werden. Im nächsten Schritt erfolgt die Verarbeitung der Daten in Form von Plänen, 3D-Modellen und Fotomontagen. Sie sind die Grundlage für die Bearbeitung folgender Forschungsfragen: Welcher Zeit können die erhaltenen Bauwerke zugeordnet werden? Inwiefern können Merkmale wie Bautechnik, verwendetes Material, Form und Funktion, Größe, Ausrichtung und künstlerische Ausstattung helfen, die Besonderheiten der Bauwerke zu verstehen? Welche Bauten gelten als Vorbilder? Wie verändern sich die ursprünglichen Gebäude durch Umbauten? Wie sind die Gebäude in ihre natürliche und soziale Umgebung, also in Landschaft und Siedlungsstruktur eingebunden? Die Resultate des Forschungsprojekts sollen außerdem die kontextuellen Zusammenhänge und Besonderheiten der Buddhistischen Architektur in Nepal, Nordindien und Westtibet verdeutlichen und damit einen weiteren Beitrag zur Erstellung einer umfangreichen Typologie der frühen Buddhistischen Architektur im Westlichen Himalaya leisten.

 

Projektlaufzeit:
2022–2025

 

Finanzierung:
Der Wissenschaftsfonds | Austrian Science Fund (FWF)

 

Projektleitung:

Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften:
Anselm Wagner (Projektleitung), Carmen Auer, Holger Neuwirth, Vera Schabbon

Institut für Ingenieurgeodäsie und Messsysteme:
Peter Bauer, Helmut Woschitz

 

Link:
https://archresearch.tugraz.at/