Entwerfen spezialisierter Themen: go_stop_go
Wie verändern sich architektonische Entwurfsideen, wenn eine Architektin oder ein Architekt durch Migration in einem neuen Umfeld weiterarbeitet, das sich kulturell, gesellschaftlich und klimatisch vom Herkunftsland unterscheidet? Und wie lassen sich dann Migration, Permanenz und Transformation von Entwurfsideen darstellen? Das Material, mit dem wir in dieser Lehrveranstaltung arbeiten, finden wir im Werk von Architekt:innen, die in den 1930er-Jahren Österreich und Deutschland – erzwungen oder freiwillig – verlassen und anderswo, in Asien, Afrika oder Amerika, Fuß gefasst haben. Ausgewählte Entwürfe und Projekte werden anhand von Zeichnungen, Skizzen, Planmaterial und Fotos auf ein eventuell vorhandenes architektonisches Repertoire hin erforscht. Dabei ist vordergründig nicht das Erforschen einer vermeintlichen “architektonischen Handschrift“ wichtig, vielmehr wird der Fokus auf die Permanenz oder gerade Transformation architektonischer Ideen gelegt und untersucht, wie sich diese im neuen Kontext, also auch aufgrund der veränderten Lebensumstände, adaptiert oder gerade nicht verändert haben. Ausgehend von dieser Analyse werden die spezifischen architektonischen Lösungen als Elemente extrahiert, in kurzen Texten beschrieben und zeichnerisch in einer vergleichenden 3D-Darstellung in der Kavaliersprojektion aufgearbeitet. Dadurch wird geübt, wie die in Text und Planmaterial recherchierten Erkenntnisse abstrahiert und wiederum zeichnerisch übersetzt werden können.
Mi., 10:00-13:00 Uhr