Buchpräsentation: „Konrad Frey: Haus Zankel. Experiment Solararchitektur“
Anlässlich der Buchpräsentation „Konrad Frey: Haus Zankel. Experiment Solararchitektur“, das im Rahmen der Reihe „architektur + analyse“ von Anselm Wagner und Ingrid Böck herausgegeben wurde, lädt die ig architektur zu einem von Jan Tabor moderierten Gespräch mit Konrad Frey und den AutorInnen ein. Das Solarhaus Zankel im französischen Prévessin bei Genf, ab 1976 vom Grazer Architekten Konrad Frey geplant und 1978-85 vom CERN-Physiker Karl Zankel für dessen Familie errichtet, ist das Produkt einer kongenialen Partnerschaft, wie sie in der Architektur nur höchst selten vorkommt: Architekt und Bauherr vereinte dieselbe Freude am risikoreichen Experiment, durch die ein Projekt zum Lebensinhalt und ein Bauwerk zum Kunstwerk werden kann. Das Ergebnis lässt sich nur in Gegensätzen beschreiben: experimentelles Solarlabor und vernakulärer Landsitz, expressive Raumskulptur und ökologische Versuchsstation, repräsentative Gesellschaftsbühne und alternatives Kinderhaus, postmoderne Collage und technoide Wohnmaschine, manieristische „folie“ und mönchische Zelle. Umso verwunderlicher, dass dieses einzigartige Gebäude bislang keine nennenswerte Rezeption in der Architekturkritik gefunden hat – es ist das unbekannte Meisterwerk der „Grazer Schule“. Das Buch ist im Rahmen eines Masterstudios der TU Graz zur Dokumentation des vom Abriss bedrohten Hauses entstanden. Bereits in seinem Frühwerk „Aufruf an alle Grazer!“, das am 17. Juli 1966 in der Kleinen Zeitung erschienen ist, hat Konrad Frey seine visionäre Architekturauffassung, die sich auch im Haus Zankel widerspiegelt, formuliert: „Das große Zahnrad, dort, wo früher das Rathaus stand, ist so konstruiert, dass es sich nicht aufhalten, geschweige denn zurückdrehen lässt. Dadurch wird eine große Befreiung eintreten.“ Moderation: Jan Tabor Anselm Wagner/ Ingrid Böck (Hg.): Konrad Frey: Haus Zankel. Experiment Solararchitektur (architektur + analyse 2), Berlin 2013 Anselm Wagner und Ingrid Böck lehren und forschen am Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften der Technischen Universität Graz.
Termin:
6.12.2013, 19 Uhr