Ferdinand Schuster // Architektur denken // LAB #3 // Wohnbau

Das Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften lädt zum dritten Forschungslabor in einer Veranstaltungsreihe, die sich mit dem Werk des Architekten Ferdinand Schuster (1920–1972) beschäftigt. Schuster war ab den 1950er-Jahren einer der wesentlichen Vordenker moderner Architektur in der Steiermark. In seinen architekturtheoretischen Überlegungen reflektierte er die kulturellen, sozialen und politischen Dimensionen des Bauens. Ab 1964 hatte Schuster den Lehrstuhl für Baukunst und Entwerfen an der Technischen Hochschule Graz inne und war somit auch als Lehrer prägend für eine ganze Generation Grazer Architekturstudierender.

Das Forschungslabor #3 widmet sich dem Wohnbau in Ferdinand Schusters Schaffen.

Als Angestellter einer Planungsabteilung der Böhlerwerke Kapfenberg entwarf Schuster zunächst Doppelwohnhaus-Prototypen für Werksbedienstete, die 1950 im Stadtteil Redfeld ausgeführt wurden. Von da an sollte der Wohnbau sein Schaffen prägen. Einige Beispiele: Suburbane Reihenhaussiedlungen in Krieglach (1954 fertiggestellt) und Kapfenberg-Redfeld (1959), sowie Studien für vorfabrizierte Arbeiterwohnhäuser (1954), Vierfamilienhäuser (1957/Krieglach), Mietshäuser (1960) und Einfamilienhaus-Vierspänner (1967/Kapfenberg) wurden konzipiert und teilweise realisiert. Andererseits konzipierte Schuster vor allem in Kapfenberg im städtebaulichen Maßstab auch die Ausformung der Wohnbauten ganzer Stadtteile wie Schirmitzbühel oder Walfersam. Sein Spätwerk mit den bekannten Beispielen des Ledigenheims Sagacker (1972) und der Wohnanlage Walfersam (1974 posthum vollendet) in Kapfenberg zeigt in der Hinwendung zu größeren Wohnbau-Strukturen spezifische urbane Qualitäten.

 

 

 

 

ReferentInnen:
Lorenzo De Chiffre (Institut für Hochbau und Entwerfen | TU Wien)
Hans Gangoly (Institut für Gebäudelehre | TU Graz)
Ulrike Tischler (Institut für Gebäudelehre | TU Graz)
Sophia Walk (Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften | TU Graz)

Kommentar:
Sigrid Verhovsek(Institut für Wohnbau | TU Graz)
Kirsten Wagner (Fachbereich Gestaltung | Lehrgebiet Kultur- und Kommunikationswissenschaft | FH Bielefeld)

Begrüßung und Moderation:
Daniel Gethmann (Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften | TU Graz)

Das nächste Forschungslabor zu Ferdinand Schuster:
08.02.2019 // LAB #4 // Architektur + Gesellschaft