Grazer Schule. Stil & Wert eines Phänomens
Betrachtungen der Bauepoche 1960–2000
Eindrucksvolle Kubaturen, facettenreiche Fassaden oder raffinierte Details – die Werke der „Grazer Schule“ prägen bis heute das Bild der Stadt. Dennoch sind viele dieser Bauten vom Abriss bedroht. In der Ausstellung „Grazer Schule. Stil & Wert eines Phänomens“ widmen sich Studierende des Instituts für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften (akk) der TU Graz diesem bedeutenden architektonischen Erbe.
Die „junge Architektur“ der Jahre zwischen 1950 und 2000, von der Nachkriegsmoderne bis hin zur Jahrtausendwende, stellt eine besonders prägende Epoche in Graz und der Steiermark dar. Zu den bekanntesten Bauten dieser Zeit zählen jene der sogenannten „Grazer Schule“. In Zusammenarbeit mit Studierenden des Instituts für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften der TU Graz werden ausgewählte Beispiele von Nachkriegsarchitekturen in Graz sowie ihre Entstehungsgeschichte vorgestellt.
Viele dieser Bauten entsprechen meist nicht den aktuellen energetischen Standards und sind derzeit in einem schlechten Erhaltungszustand oder wurden durch Umbau extrem in ihrem Erscheinungsbild verändert. Die Ausstellung und Begleitveranstaltung will den Diskurs über den Umgang mit Bauten aus dieser Zeitepoche anregen. Wann ist ein Gebäude erhaltenswert? Wie wichtig ist der Erhalt dieser Projekte als „Repräsentant“ für die international renommierte „Grazer Schule“ in der Steiermark? Wie können solche Gebäude energetisch ertüchtigt und neu genutzt werden?
Gezeigt werden neun ausgewählte Projekte. Zu diesen zählen neben dem bereits zerstörten Haus Fuchs (Heinz Wondra) oder dem kurz vor dem Abbruch befindlichen WIFI Werkstättenbau (Christine & Walther Kordon) auch das Studentenwohnheim Wienerstraße (Klaus Kada), das Institut für Biochemie & Biotechnologie (Michael Szyszkowitz & Karla Kowalski), die Wohnanlage Rettenbach (Bernhard Hafner), das Haus Rosegger (Konrad Frey), die Erweiterung Mathematik & Geodäsie (Günther Domenig & Hermann Eisenköck), die Wohnanlage Carl-Spitzweg-Gasse (Volker Giencke) sowie die Raiffeisenkasse Andritz (Team A). Veranschaulicht werden diese in Form von Plänen, Fotos und Modellen.
Die Präsentation der Projekte wurde von Studierenden der Architektur der Technischen Universität Graz im Rahmen einer Lehrveranstaltung, geleitet von Margareth Otti-Wagner, erarbeitet. Als Recherchegrundlage der Ausstellung diente die Publikation „SOS Grazer Schule“, die 2021 am Institut für Architektur und Kunst- und Kulturwissenschaften (akk) an der TU Graz unter der Leitung von Anselm Wagner entstanden ist.
Kuratiert und gestaltet von: Lara Aichholzer, Angelika Alberer, Annalena Arminger, Marius Birnbreier, Gabriel Deinhammer, Esther Dullnigg, Julian Lança Gil, Kim Melissa Luu, Salim M‘Barki, Clara Neuhold, Kerstin Neuhold, Katharina Platzer, Natalie Resch, Florentine Rom, Anna Söllier, Sandra Sulzer, Katharina Weigl
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