Interdisziplinäres Symposium: Staub

Staub Staub ist allgegenwärtig und sein Aufkommen nimmt stetig zu – wie auch die Strategien zur Staubvermeidung. Sein sehr kleines Gewicht erleichtert seine keinen Fleck auslassende Verteilung; denn Teilchen werden zu Staub, wenn sie nur wenig schwerer sind als Luft. Staub reiht sich somit in seiner Zustandsform und Materialität unter die „letzten Dinge“ ein: Unter dem Kriterium des Gewichts kann alles – von Gold über Blüten bis Asbest – zu Staub werden. Zudem bezeichnet der Staub ein zentrales Element der Vermischung und der Zirkulation, wie uns unser Hausstaub alltäglich vorführt, der aus allen möglichen Quellen stammen kann. Seine Sammlung gibt daher generell auch Aufschluss über die gegenwärtige Umwelt. Die Vielzahl seiner unterschiedlichen Bestandteile sowie deren notorische Verteilung macht Staub zu einem Material, das zahlreiche künstlerische und wissenschaftliche Fragestellungen bündelt. Die Erforschung des Staubs ist keineswegs nur die Angelegenheit einer einzelnen Disziplin. Vielmehr begründet Staub bereits an und für sich einen interdisziplinären Zugang, dessen spezifische Untersuchungen sich über viele Fachbereiche erstrecken. Staub als Thematik einer interdisziplinären Tagung aufzugreifen, ermöglichte es insofern, wissenschaftliche Staubforschung und künstlerische Projekte miteinander in Beziehung zu setzen, die vom gleichen Gegenstand ausgehen. Programm: • Daniel Gethmann (TU Graz): Einführung • Wladyslaw W. Szymanski (Universität Wien): Wenn der Staub schwebt • Monika Wagner (Universität Hamburg): Re-Kompositionen. Künstler als Staubfänger • Anselm Wagner (TU Graz): Historie versus Hygiene. Staub in der Architekturtheorie • Bettina Vismann (Berlin): Der Staub der Vergangenheit • Ernst Stadlober (TU Graz): Feinstaub: Statistische Modellierung und Prognose • Julia Feldtkeller (Tübingen): Der Feind Staub. Restaurierung und Sauberkeit • Anna Gorbushina (FU Berlin): Life in the Dust: Historic Samples and Modern Microbial Hitchhikers • Klaus Torkar (Österr. Akademie d. Wissenschaften): Kometenstaub als Informationsträger aus dem Sonnensystem: Das Staubmikroskop MIDAS auf Mission z. Kometen Churyumov-Gerasimenko • Roland Meyer (Universität der Künste Berlin): Staub als Spur • Bertl Mütter (Steyr): Im Staubstaubereich – ein musikalischer Kehraus Leitung: Daniel Gethmann, Anselm Wagner (in Kooperation mit der Österreichischen Forschungsgemeinschaft, Wien)